In Südamerika gilt Brasilien als das größte und bevölkerungsreichste Land. Dabei beginnt die Geschichte Brasiliens bereits 11.700 BP. Erste Erzeugnisse beweisen, dass im Bundesstaat Piauí erste Menschen gelebt hatten. Doch die eigentliche Historie beginnt mit der portugiesischen Kolonialzeit ab 1494. In dem Jahr teilten Spanien und Portugal Südamerika anhand des Vertrags von Tordesillas untereinander auf, sodass Brasilien zu einer portugiesischen Kolonie wurde. Der Grundstein der Brasilien Kultur wurde gelegt.
Aufgrund der Anwesenheit des portugiesischen Königs in Brasilien im frühen 19. Jahrhundert wurde das Land im Rahmen des Wiener Kongresses im Jahr 1815 mit Portugal gleichgesetzt. Nachdem der König nach Portugal zurückkehrte und seinem Sohn Pedro I. Brasilien überließ, sorgte dieser dafür, dass das Land am 7. September 1822 unabhängig wurde. Kronprinzessin Isabella verbot 1888 die Sklaverei. Brasilien profitierte von einer großen Kaffee-Nachfrage, bevor es im 20. Jahrhundert eine Militärdiktatur wurde und sich die Demokratie 1985 engültig durchsetzte.
Von primitiven Indianerhütten bis hin zu Meisterwerken der Moderne offenbart Brasilien eine vielfältige Architektur. Dabei bestimmt vor allem die Kolonialarchitektur das Bild in manchen Städten entlang der nordöstlichen Küste. Oscar Niemeyer sowie dessen Dozent Lúcio Costa und Roberto Burle Marx galten als die herausragenden Architekten Brasiliens. Sie bereiteten den Weg für die brasilianische Architektur. Höhepunkt dieser Architektur stellt die Hauptstadt Brasília dar, die erst in den 1960er Jahren entstand. Die Stadt zeichnet sich heute vor allem durch die modernistischen Gebäude aus, die Niemeyer entwarf.
Weitere herausragende Meisterwerke sind
In Brasilien ist die Kunstszene insbesondere von religiösen Entwicklungen und Einflüssen geprägt. Speziell die Kirchen des Landes gelten als die schönsten des Landes. Die Kirchen der Kolonialzeit sind durch die Sakralbaukunst geprägt, wobei im 18. Jahrhundert noch größere und üppiger ausgestattete Kirchen entstanden. Erst im 20. Jahrhundert gewann der Einfluss des Impressionismus an Bedeutung.
Die einflussreichsten Künstler dieser Zeit waren vor allem Candido Portinaris, Manuel Santiago sowie Anita Malfatti. Die abstrakten Kunstwerke der Gebrüder Lanelli stachen zwischen den 1960er und den 1980er Jahren hervor. Als das größte Kunstereignis Brasiliens gilt inzwischen die Biennale von Sao Paulo. Dabei lag der Fokus insbesondere auf international angesehene Künstler und ihre Gemälde.
Zunächst wurde die Musikszene von den Einflüssen Afrikas, Portugals und indianischer Traditionen geprägt. Dies änderte sich jedoch mit den zunehmenden Einflüssen der afrikanischen Sklaven und der europäischen Siedler. In den 50er Jahren entstand das brasilianische Pedant zum Jazz: der Bossa Nova. Die Militärdiktatur brachte eine Mischung aus Bossa Nova, Rock, Folk hervor, die zudem die politische Meinung beinhaltete.
Die bekannteste Musikform rund um den Globus ist der Samba, der sowohl rhythmuslastig ist als auch aus Afrika stammt. Seine Bekanntheit entstand im Rahmen des Karneval in Rio, aber auch Streiks und Demonstrationen nutzen den Samba.
In den meisten Fällen kommen für die Musik vor allem Akkordeon, Berimbau, Gitarre, Glocken, Trommeln und die Xequere zum Einsatz.
In Brasilien nimmt der Fußball einen hohen und bedeutenden Stellenwert ein. Daneben schätzen die Einwohner des Landes den Samba, der sowohl als Tanz als auch als Sport akzeptiert wird. Die aus Rio de Janeiro stammende Kampfkunst des Luta Livre ist ebenso beliebt wie der Kampftanz Capoeira. Dieser dient der Verteidigung und war bis 1937 verboten.
Capoeira gehört zu den anspruchsvollen Sportarten, da es Kampfkunst, Tanz und Akrobatik miteinander vereint. Inzwischen ist die Trendsportart sogar international verbreitet. Des Weiteren ist Footvolley als brasilianische Schöpfung seit den 90er Jahren in und außerhalb Brasiliens beliebt. Im Gegensatz dazu hat die Formel-1 in Brasilien an Bekanntheit eingebüßt. Ayrton Senna gilt als brasilianische Legende, wobei sein Tod zum Nachlassen der Popularität in Brasilien führte.