Der Rio Negro ist ein Fluss im Bundesstaat Amazonas. Das Flusswasser erscheint dem Betrachter in einer bräunlichen Farbe. Der pH-Wert ist äußerst niedrig. Das schafft Lebensbedingungen für einen einzigartigen Artenreichtum im tropischen Regenwald von Brasilien.
Der schwarze Fluss
Der Rio Negro wird in Venezuela aus dem Río Guainía und Río Casiquiare gebildet. Er überquert den Äquator und mündet bei der brasilianischen Stadt Manaus in den Amazonas.
Der Rio Negro besitzt einen hohen Gehalt an Humin- und Fulvosäuren. Sie werden durch den Regen aus den sandigen Böden ausgewaschen. Im Oberlauf erhält der Fluss aus dem Bergen von Guayana auch klares Wasser. Von den brasilianischen Indios wird der Rio Negro heute noch im Einbaum überquert.
Das Mündungsdelta des Amazonas vermittelt den Eindruck eines riesigen Meeres. Hohe Wellen schlagen an die Strände. Am Hafen von Belém ereignen sich Ebbe und Flut. Die sichtbaren Ufer sind nur vorgelagerte Inseln.
Im Norden Brasiliens liegt Manaus die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas. Die Großstadt Manaus bereitet das Wasser des Río Negro als Trinkwasser auf.
Nördlich von Manaus befinden sich mehr als 400 Inseln im Rio Negro. Sie werden auch Anavilhanas genannt.
Die Inselgruppe Anavilhanas m Rio Negro
Die Inselgruppe Anavilhanas im Rio Negro bildet den größten Flussarchipel der Welt. Der Archipel entstand durch die Anhäufung von Ablagerungen. Es entstand eine Vielzahl von Inseln, Seen und Sandbänken. Das Naturparadies befindet sich etwa 100 km nördlich der Stadt Manaus. Der gesamte Bereich steht unter Naturschutz. Die Flora und Fauna ist einzigartig und von Bedeutung für die Wissenschaft.
Wenn der Rio Negro Hochwasser führt, stehen einige Inseln unter Wasser. Die heimischen Tierarten suchen höher gelegene Bezirke auf. Wenn das Wasser sich zurückzieht, wird der Blick frei auf einsame Sandstrände. Der Anavilhanas Archipel liegt unweit des Nationalparks von Jaú. Der Nationalpark ist das größte Reservoir des tropischen Regenwaldes Lateinamerikas.