Die Iguazu Wasserfälle liegen beiderseits der Grenze zwischen dem brasilianischen Südost-Bundesstaat Paraná und der den äußersten Nordosten Argentinien bildenden Provinz Provinz Misiones. In der brasilianischen Landessprache Portugiesisch werden die Fälle „Cataratas do Iguaçu” genannt und im spanisch-sprachigen Argentinien als „Cataratas del Iguazú” bezeichnet. Der den Fällen ihren Namen gebende Fluss ist der 1.300 km lange Iguaçu (Guarani-Sprache: ”Großes Wasser”), der 25 km nachdem er die Fälle hinabgestürzt ist, bei der brasilianischen Stadt Foz do Iguaçu (250.000 Einwohner) in den Fluss Paraná mündet. Größte argentinische Stadt in der Nähe der Fälle ist das 20 km entfernte Puerto Iguazú (30.000 Einwohner).
Die Iguazu Wasserfälle gehören zu den imposantesten Naturerscheinungen ihrer Art. Sie dehnen sich auf knapp drei Kilometer Länge aus. Sie umfassen fast 250 große und kleinere Fälle, die durch eine Anzahl von Inselchen voneinander getrennt sind. Etwa 75 % des Wasserfall-Areals gehören zu Argentinien. Die Fallhöhen liegen zwischen 83 m und etwa 65 m. Zum Vergleich: Die berühmteren US-kanadischen Niagara-Fälle haben eine Gesamtkantenlänge von 950 m und fallen maximal 57 m tief. Besonders imponierend bei den Iguazu-Wasserfällen ist eine auf argentinischer Seite liegende “Teufelsschlund” (“Garganta del Diablo“) genannte Schlucht. Der U-förmige Teufelsschlund mit seinen drei Wasserfall-Seiten zieht sich über 700 m Länge hin. Früher haben die Einheimischen hier ihre Toten in einer Bestattungs-Zeremonie dem Wasserfall übergeben. Die Besucher können auf Laufstegen direkt über der Schlucht in beeindruckende, von tosenden Fluten bestimmte Tiefen hinabschauen. Beliebt sind auch Bootstouren, die unter den Wasserfällen entlangführen.
Nach einer auf Basis von weltweit Millionen abgegebener Stimmen von der „NewOpenWorld Foundation“ 2006/07 durchgeführten Umfrage gehören die Iguazu-Fälle wie der Amazonas oder der Tafelberg in Kapstadt zu den Sieben Weltwundern der Natur.
Nicht nur die eigentlichen Fälle sind beindruckend, sondern auch deren Umgebung. Das Gebiet um die Iguazu-Fälle gehört zum verbliebenden Rest des durch Savannen und Hochebenen vom Amazonas-Regenwald getrennten Atlantischen Regenwalds (Mata Atlântica) mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Geschützt ist das zum UNESCO-Weltnaturerbe zählende Wasserfall-Gebiet durch seine Einbeziehung in Nationalparks auf beiden Seiten der Grenze.
Sommer ist auf der Südhalbkugel der Erde von Dezember bis Februar. In dieser Jahreszeit ist es im Gebiet um die Iguazu Wasserfälle extrem heiß, die Tagessdurchschnittstemperaturen von mehr als 30 Grad sind üblich. Höchstemperaturen erreichen die 40-Grad-Marke. Die auch der Lage im tropischen Regenwald geschuldete hohe Luftfeuchtigkeit sorgt zusammen mit regelmäßigen Regenfällen für ein ausgesprochen schwüles Klima. Es werden etwa 170 mm Regenmenge pro Monat gemessen. Zum Vergleich: Hamburg hat im Sommer eine Monatsregenmenge von durchschnittlich 75 mm. Die Witterungsverhältnisse in der Herbstjahreszeit (März bis Mai) unterscheiden sich nicht wesentlich vom Sommer, die Durchschnittstemperaturen sind aber häufig deutlich geringer. Im relativ regenarmen Winter (Juni bis August) sinken die Temperaturen auf Werte zwischen 10 und 25 Grad. Sonnenschein wechselt sich mit Wolkentagen ab. Der ausgesprochen regenreiche Frühling (September bis November) ist zum Teil durch Tageshöchsttemperaturen von ungefähr 30 Grad geprägt. Es sind aber auch Tage mit angenehmen 20 bis 25 Grad üblich. Für Mitteleuropäer empfiehlt es sich, eine weniger heiße Jahreszeit für ihre Reise zu den Fällen zu wählen. Zu berücksichtigen ist auch, dass die meisten Argentinier und Brasilianer ihren Haupturlaub in den südamerikanischen Sommermonaten Dezember und Januar nehmen. Dementsprechend herrschen in dieser Zeit Hochsaison-Zustände an den als große Touristenattraktion geltenden Fällen. In einigen Erfahrungsberichten wird der Zeitabschnitt der nicht so überlaufenden Nebensaison zwischen März und Juni als beste Iguazu Reisezeit empfohlen.